Samstag, 11 Januar 2025 10:00

Zahnärztliche Schlafmedizin: Paarschlaf - Auswirkungen auf die Funktion Empfehlung

Referent: Dr. Justus Hauschild

Samstag, 11.01.2025 - 10:00 Uhr bis 13:00 Uhr ( Präsenzveranstaltung ) 

 

ACHTUNG NEUE ADRESSE:
Seminarraum der Stadtsparkasse Wuppertal-Döppersberg

Alte Freiheit 26, 42103 Wuppertal

 

Die Veranstaltung ist nicht anmeldepflichtig!!

  

Zahnärzte erhalten für diese Veranstaltung 3 Fortbildungspunkte (BZÄK/DGZMK).

 

Abstract:

 

Paarschlaf

Wer seine Zähne nicht gerade in ein Wasserglas auf dem Nachttisch versenken kann, nimmt sie in aller Regel zum Schlafen mit ins Bett. Erholsamer Nachtschlaf hat eine vitalerhaltende und regenerative Funktion. Leider kann der Schlaf aber auch durch viele Faktoren gestört werden – und dann ist nicht nur die Regeneration gefährdet, sondern es können Fehlfunktionen auftreten, die selbstverständlich auch das Kauorgan betreffen.

Die unter Zahnmedizinern bekannteste dieser Fehlfunktionen ist sicherlich der Schlafbruxismus, also das übermäßige Pressen und/oder Knirschen mit den Zähnen während der Nacht. Auch wenn noch nicht restlos die Zusammenhänge zwischen Schlafbruxismus und Schlafstörungen erforscht sind, gilt eine Assoziation dieser beiden Probleme als gesichert.

Die meisten Untersuchungen zu diesem Fragenkomplex beziehen sich auf einzelne Individuen, d.h. auf deren individuelle Störungen. Da viele Menschen den Nachtschlaf aber gemeinsam mit einem Bettpartner absolvieren, ist es sinnvoll, bei Störungen des erholsamen Schlafes auch auf das „dyadische Setting“ zu schauen:

Viele Paarschlaf-Studien zeigen, dass sich Paare im Schlaf beeinflussen und sogar synchronisieren. Dies gilt im Guten wie im Schädlichen, und das kennen im Grunde alle, die sich nachts ihr Bett teilen: Einer oder eine schnarcht, der oder die andere wird dadurch geweckt oder kommt gar nicht erst in den Schlaf. Beide Bettpartner haben in diesen – offenbar sehr weit verbreiteten – Situationen in der Summe keinen erholsamen Schlaf.

Schnarcher können mit ihrem Lärm nicht nur den Stresspegel des Bettpartners steigern – was häufig zu Schlafbruxismus und Verspannungen der Hals- und Nackenmuskulatur führt – sondern neigen auch selber dazu, mit den Kiefern zu pressen oder zu mahlen. Schmerzen in der Kaumuskulatur, den Kiefergelenken oder den Zähnen können ebenso die Folge sein, wie abplatzende Keramiken an Kronen und Brücken, freiliegende Zahnhälse oder schmerzhafte Risse im natürlichen Zahn.

Viele der nachts entstehenden Schäden am Gebiss können wir Zahnärzte mit unserem Standardrepertoire in Ordnung bringen. Wenn wir aber über eine symptomorientierte Zahnmedizin hinausgehen wollen und vielleicht sogar einen präventiven Ansatz verfolgen, dann sollten wir mehr Licht in die Dunkelheit der Nacht bringen und uns mit dem Schlaf unserer Patientinnen und Patienten kümmern.