Samstag, 19 Februar 2011 00:00

Prognosezentrierte parodontale Therapiestrategien

Referent:

Die Entscheidung, ob ein Zahn gezogen wird oder nicht, wird in der täglichen Routine zumeist anhand des klinischen Befundes getroffen. Nun gibt es in der wissenschaftlichen Literatur leider keine eindeutige Angabe, die es erlaubt, aus einem bestimmten Befund die Notwendigkeit der Extraktion abzuleiten. Darüber hinaus sollte sich die Entscheidung für Zahnerhalt oder Extraktion und Zahnersatz neben dem aktuellen klinischen Befund an der langfristigen Erfolgswahrscheinlichkeit der einen oder anderen Therapiemaßnahme orientieren. Aber auch hierzu gibt es in der Literatur auf Grund der heterogenen Definition des Therapieerfolgs leider keine vergleichbaren Daten. Jeder Zahnarzt steht also bei der Bewertung des Befundes und der Prognose seiner Therapie somit vor großen Unsicherheiten und je nach persönlichem Erfahrungsgrad und Therapieschwerpunkt stellt sich diese Entscheidung im Einzelfall problematisch dar.
Im Rahmen des Vortrages soll eine an klinischen Befunden orientierte parodontologische Therapiestrategie vorgestellt werden, deren Grundlage 5 – auf parodontologischen Parametern beruhende – Prognoseklassen sind. Dieses Modell soll die Entscheidung für oder gegen Zahnerhalt unterstützen helfen und so die Basis für eine langfristig erfolgreiche Therapieplanung legen. Abgestimmt auf dieses Konzept werden klassische wie auch neuere chirurgische und nicht-chirurgische Verfahren der parodontalen Initial- und Erhaltungstherapie dargestellt.