Zum Inhalt:
Das Marketing der Dentalindustrie will uns Zahnmedizinern glauben machen, dass in der nahen Zukunft nur noch metallfreie Restaurationen Standard sein werden. Dabei werden leider viele materialkundliche und klinische Aspekte, die entscheidenden Einfluss auf die Erfolgswahrscheinlichkeit haben, nicht berücksichtigt. Die Zahnärztin und der Zahnarzt müssen aber das Therapiemittel, das sie ihrem Patienten "rezeptieren" genau kennen. Ziel des Vortrages ist es, durch Verknüpfung der Werkstoffkunde und der Klinik abzuleiten, welche vollkeramischen Restaurationsverfahren den notwendigen klnischen Erfolg bringen.
Ausgehend von den werkstoffkundliche Grundlagen dentaler Keramiken (Zusammensetzung, Eigenschaften, Einteilung) und den klinischen Langzeitergebnissen werden die praxisrelevanten Konsequenzen für den täglichen Einsatz gezogen und die materialspezifische Indikation der verschiedenen vollkeramischen Systeme (Silikat, Lithiumdisilikat, Aluminiumoxid, Zirkonoxid) dargestellt. Besprochen werden eine Reihe aktueller vollkeramischer Systeme.
Die Befestigungstechniken – konventionelles Zementieren, klassisches adhäsives Befestigen und vereinfachte sogenannte Adhäsivtechniken werden diskutiert.
Es werden praxisrelevante Empfehlungen, durchaus auch unter Würdigung betriebswirtschaftlicher Faktoren, zum Einsatz der verschiedenen Systeme resp. Materialien gegeben. So soll bei der Fülle des neuen Angebotes, in dem es leider auch erhebliche Diskrepanzen zwischen Anspruch und Wirklichkeit der Möglichkeiten gibt ein wenig Klarheit geschaffen werden.
Der Referent, Prof. Dr. Pröbster, war der Verfasser des wissenschaftlichen Statements (2001) zur Anerkennung von vollkeramischen Kronen und Brücken der Dt. Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde, so daß die gegebenen Empfehlungen wissenschaftlich abgesichert und da er als niedergelassener Zahnarzt tätig ist, für die Praxis umsetzbar sind.