Zum Inhalt:
Die Endodontologie hat sich in den vergangenen Jahren in allen ihren Aspekten und Teilbereichen umfassend weiterentwickelt. Eine wissenschaftlich begründete endodontische Therapie mit guter Erfolgsprognose ist heute ohne fundiertes Grundlagenwissen und spezielles Instrumentarium nicht mehr denkbar. Optimierte mikrobiologische Nachweistechniken haben zunächst unsere Kenntnisse über die Mikrobiologie des infizierten endodontischen Systems deutlich verbessert (Biofilm, E. faecalis), so dass wir auf dieses Problem adäquater und differenzierter als zuvor reagieren können.
In den letzten Jahren wurden zudem eine Reihe neuer Geräte und Materialien für die orthograde Endodontie entwickelt: dies reicht vom OP-Mikroskop über verbesserte Geräte zur elektrischen Längenbestimmung, Nickel-Titan-Instrumente mit Spezialmotoren für die sichere Anwendung rotierender NiTi-Instrumente, modifizierte Ultraschallgeräte und -ansätze, Spülsysteme (RinsEndo, Ozon) bis zu Fülltechniken und Füllmaterialien. Bei NiTi-Instrumenten ist zu beobachten, dass derzeit viele Firmen neue, verbesserte Instrumentensysteme auf den Markt bringen.
Aber nicht nur die Hilfsmittel sondern auch die Behandlungstechniken und -prinzipien werden teilweise neu und oder kontrovers diskutiert:
Was ist die optimale Arbeitslänge? Bietet die Crown-down-Technik Vorteile gegenüber einer Standard- oder Step-back-Aufbereitungstechnik? Ist die einzeitige der zweizeitigen Behandlungsstrategie vorzuziehen? Wie lässt sich das Endodont am besten und effektivsten desinfizieren? Bieten adhäsive Fülltechniken und Füllmaterialien Vorteile?
Der Vortrag soll einen Überblick über aktuelle Entwicklungen und bewährte Techniken eines zeitgemäßen und praxistauglichen Endodontie-Konzeptes präsentieren.