Samstag, 10 März 2007 00:00

Restaurationsmöglichkeiten mit Zirkoniumdioxid-Keramik Seminar mit Diskussion

Referent:

Zum Inhalt des Seminars:

Vollkeramische Restaurationen erfahren aufgrund der guten Ästhetik und Biokompatibilität sowie der zumeist geringeren Invasivität gegenüber herkömmlichen Restaurationsverfahren eine stetig steigende Nachfrage. Während sich verschiedene silikatkeramische Materialien für die Restauration von Einzelzähnen in zahlreichen klinischen Studien bewähren konnten, besteht beim Einsatz dieses Keramiktyps als Brückengerüst oder als Implantatabutment eine berechtigte Zurückhaltung: Auch bei den aktuell am Markt befindlichen Systemen sind glaskeramische Brücken aufgrund der begrenzten Festigkeit strengen Indikationseinschränkungen unterworfen, die den Einsatz kurzspanniger Brücken im Frontzahnbereich nur unter Beachtung bestimmter Richtlinien zulassen. Höhere Festigkeitsreserven und eine damit verbundene Erweiterung des Indikationsbereiches in der vollkeramischen Brückentechnik wurden in den letzten Jahren erst durch den Einsatz von polykristallinen Oxid-Keramiken als Gerüstmaterial erreicht, unter denen teilstabilisierte Zirkoniumdioxid-Keramiken (Y-TZP) zur Zeit die bedeutendste Rolle einnehmen. Diese Fortschritte in der vollkeramischen Brückentechnik sind erst durch die Einführung der CAD/CAM-Technologie in die restaurative Zahnheilkunde und deren permanente Weiterentwicklung möglich geworden. Die hohe Festigkeit dieser Keramiken erschließt zudem größere Sicherheitsreserven für eine Befestigung mit konventionellen Zementen. Aufgrund der glasfreien spezifischen Mikrostruktur und der extrem hohen Härte ist jedoch die zahntechnische Verarbeitung im Vergleich zu glaskeramischen Systemen als sehr viel aufwendiger einzustufen: Die Anfertigung individueller Formteile aus hochfesten Oxidkeramiken erfolgt zur Zeit fast ausschließlich mit maschinellen Verfahren. Mittlerweile befindet sich eine große Anzahl von CAD/CAM Systemen auf dem Markt, mit denen auf verschiedenen Wegen die Gerüststrukturen substraktiv aus Y-TZP-Keramik-Blöcken hergestellt werden. Mit diesen Systemen werden auch korrespondierende Sinter-Glaskeramiken hoher Transluzenz und einem dem Zahnschmelz ähnlichen Abrasionsverhalten angeboten.

Im Rahmen des Vortrages werden die verschiedenen restaurativen Möglichkeiten mit Zirkoniumdioxid-Keramiken (Y-TZP) vom Stiftaufbau über Implantat-Abutments und Teleskope bis zur mehrgliedrigen Brücke, aus klinischer und zahntechnischer Sicht vorgestellt. Zudem werden neue minimalinvasive Behandlungsperspektiven in Verbindung mit der Adhäsiv- und Inlaybrückentechnik aufgezeigt und die Zwischenergebnisse einer vierjährigen klinischen Studie dargelegt. Anhand klinischer Studienergebnisse werden die Möglichkeiten und Grenzen der verschiedenen Restaurationstechniken und Materialien aus wissenschaftlicher Sicht aufgezeigt.