Samstag, 21 Oktober 2006 00:00

Parodontitistherapie Vorlesung mit Diskussion

Rerferentin:

Zum Inhalt des Vortrags:

1. Teil. Diagnostik, Behandlungsplanung
Die seit 1999 gültige Nomenklatur der Parodontitisformen hat die Diagnosen aggressive bzw. chronische Parodontitis eingeführt. Das Spektrum von verschiedenen Therapiekonzepten wird immer größer, es reicht von der reinen mechanischen Entfernung des Biofilmes über die gezielte antimikrobielle Behandlung bis hin zur „Full-Mouth Disinfection“. Die Diagnostik spielt dabei eine große Rolle, sowohl bei der Erstuntersuchung um möglichst parodontale Schäden früh zu erkennen, als auch im Verlauf der Therapie, um einen akuten oder einen chronischen Behandlungsbedarf abzuschätzen. Ein klinischer Screening Test, wie z.B. der PSI, sollte bei jedem Patienten regelmässig erhoben werden.
Eine Identifikation parodontopathogener Mikroorganismen scheint vor allem bei den aggressiven und schweren generalisierten Parodontitisformen interessant zu sein. Nicht nur zur Risikoeinschätzung, sondern auch bei der Auswahl eines geeigneten, zur mechanischen Therapie komplementären Antibiotikums.

2. Teil. Regenerative Behandlungsmethoden
Die Wiederherstellung eines funktionsfähigen Zahnhalteapparates ist ein wesentlicher Teil der Parodontaltherapie. Mit Hilfe von nicht-chirurgischen sowie korrektiven chirurgischen Behandlungsmethoden bzw. verschiedenen Methoden zur parodontalen Regeneration soll ein Attachmentgewinn oder zumindest ein stabiler funktionstüchtiger Zahnhalteapparat erreicht werden. Eine Diskussion der angewandten Methoden sowie Materialien für die Regeneration wird seit Jahrzehnten geführt; 2002 wurde ein Workshop von der European Academy of Periodontology, um auch wissenschaftliche Evidenz für gängige Behandlungskonzepte zu erreichen, gehalten. Chirurgische Behandlungsmodalitäten mit Anwendung von eigenem Knochen, Knochenersatzmaterialien, Membranen oder Schmelzmatrixproteinen gehören zu den üblichen regenerativen Verfahren, sie können alleine oder in der Kombination verwendet werden. Die Entscheidung wird nach den jeweiligen klinischen Gegebenheiten getroffen.