Zum Inhalt:
Die Kenntnisse zur Ätiologie und Pathogenese der Zahnkaries als nach wie vor wichtigster Erkrankung innerhalb der Zahnmedizin hatten sich in den letzten Dezennien wesentlich erweitert. Nach dem Konzept von Progression und Stagnation, der zunehmenden Aufklärung der Zahnplaque als Biofilm am Schmelz und auch tiefer am Dentin sowie der die Kariesprogression steuernde Bedeutung der Speichelsekretion ergibt sich eine neue klinische Charakterisierung dieser chronisch-destruktiven Erkrankung, die zu Konsequenzen in der Diagnostik und Therapie führte. Das betrifft sowohl die Frühdiagnostik, die non-invasive Therapie als auch die Wiederholungsintervalle der Restauration und der Reparaturfüllungen.
Dabei wird die langfristige Zahnerhaltung von der lebenslangen Bioverfügbarkeit von Fluoridionen, von der Biokompatibilität von Restaurationsmaterialien sowie ihren physikalisch-chemischen Eigenschaften bestimmt. Es ist deshalb das Anliegen des Beitrages mit den Kolleginnen und Kollegen des Bergischen Zahnärztevereins die meist engeren Grenzen der Indikation und Kontraindikation der non-invasiven, der minimal-invasiven und der maximal-invasiven Restaurationstechniken und –materialien zu diskutieren. Dabei wird der zukünftige Stellenwert von Fluoridpräparaten, von Composite-Materialien, Amalgamen, Goldlegierungen und Keramik bestimmt werden.