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Was ist das Problem mit furkationsbeteiligten Zähnen?
Die durch Parodontitis befallenen Furkationen mehrwurzeliger Zähne sind Nischen, die der individuellen Hygiene der Patienten nicht und der professionellen Instrumentierung des zahnärztlichen Teams nur begrenzt zugänglich sind. Deshalb persistiert dort die Infektion und die parodontale Destruktion schreitet voran. In Abhängigkeit vom Schweregrad des Furkationsbefalls verschlechtert sich die Prognose von Molaren.
Wie häufig ist dieses Problem?
Bei Parodontitispatienten ist an etwa 60% der Molaren mit Furkationsbefall zu rechnen, knapp 40% weisen Grad-II- und –III-Furkationsbefall auf.
Was also tun bei Furkationsbeteiligung?
Furkationsbefall von Grad I verschlechtert die Prognose eines Molaren nicht wesentlich, macht aber nach nichtchirurgischer antiinfektiöser Therapie häufig noch eine Zugangslappenoperation erforderlich. Bukkaler und lingualer Grad-II-Furkationsbefall bei gutem approximalem Knochenangebot ist eine erfolgversprechende Indikation für regenerative Verfahren. Fortgeschrittene Grad-II-Furkationsbefälle und durchgängige Furkationen sind in Abhängigkeit von der strategischen Bedeutung der Zähne Indikationen zur Extraktion, resektive Therapie (Wurzelamputation, Hemisektion, Tunnel) oder palliative Maßnahmen (hinhaltende Therapie).
Von welchen Langzeitergebnissen darf ausgegangen werden und welche Faktoren beeinflussen den Therapieerfolg?
Bei geeigneter Indikationsstellung haben resektiv therapierte Molaren eine vergleichbar gute Langzeitprognose wie im Molarengebiet inserierte enossale Implantate. Grad-III-Furkationsbefall und starker approximaler Knochenabbau sowie Zigarettenkonsum wirken sich negativ auf die Langzeitprognose aus.