Ziel des Vortrages ist es, ein praxistaugliches Konzept für die Befunderhebung, Vorbehandlung, Planung und die klinische Vorgehensweise bei der Behandlung komplexer Fälle darzustellen. Ausgehend von klinisch relevanten theoretischen Grundlagen soll die klinische Vorgehensweise vermittelt und diese Kenntnisse anhand von Fallbeispielen vertieft werden. Folgende Fragen sollen dabei beantwortet werden:
- Welche Zähne sind erhaltungswürdig und erhaltungsfähig?
- In welchen Fällen verbessern Implantate das Therapieergebnis?
- Welche ästhetischen Aspekte gilt es zu berücksichtigen?
- Wie setzt man die provisorische Versorgung um?
- Welche Bedeutung hat die Erhaltungstherapie?
Aktuelle Forschungsergebnisse sowie erweiterte therapeutische Optionen insbesondere durch implantatprothetische Versorgungen beeinflussen prothetische Therapieentscheidungen nachhaltig. Grundsätzlich können „Zahnlücken“ therapeutisch von einer bewussten „Nicht-Therapie“ über das Konzept der „Verkürzten Zahnreihe“ bis hin zum Ersatz aller fehlenden Zähne durch (implantat)-prothetische Maßnahmen versorgt werden. Komplexe Fälle erfordern, dass vielfältige therapeutische Optionen berücksichtigt werden. Das anzustrebende Minimum an Zahnersatz wird in der Regel durch die Zielsetzung der WHO definiert, nach der für jeden Menschen eine Bezahnung von nicht weniger als 20 Zähnen angestrebt werden soll, um funktionellen und ästhetischen Belangen zu entsprechen. Weitergehende Versorgungskonzepte werden von Patienten mit komplexen Ausgangssituationen häufig gewünscht. Das vorgestellte Konzept soll dabei die Entscheidung und Umsetzung der jeweils besten Therapie in der Praxis erleichtern.