Zum Inhalt:
Bei allem Erfolg in der direkten Füllungstherapie: Gibt es überhaupt noch eine Indikation für indirekte Restaurationen? Dieser Vortrag beleuchtet aktuelle Entwicklungen auf dem Sektor der Adhäsivetechnik und reflektiert Erfahrungen aus klinischen Studien mit Kompositfüllungen und Keramikinlays und analysiert die klinischen Resultate nach bis zu 20 Jahren.
Die Limitation bei der Dauerbeständigkeit von Kompositen liegt bei Verwendung konventioneller Adhäsive hauptsächlich in ihren werkstoffkundlichen Parametern. Komposite sind noch immer weniger abrasionsstabil als Amalgam, Gold oder Keramik. Dies spielt jedoch bei minimal-invasiven Restaurationen keine Rolle. Kompositfüllungen frakturieren zwar etwas weniger häufig als Keramikinlays, aber naturgemäß noch immer häufiger als Amalgam oder Gold. In der Synopse
liegt der Grenzbereich bei Kompositfüllungen in der mit steigender okklusaler Ausdehnung suboptimalen Abrasionsresistenz. Das bedeutet nicht, dass Überkupplungen einzelner Höcker nicht funktionieren würden, jedoch ist bei unachtsamer okklusaler Extension Richtung Höckerspitze die Wahrscheinlichkeit eines früheren Versagens – bereits nach 7 oder 8 Jahren – gegeben. Der Vorteil indirekter Keramikversorgungen liegt somit primär in der Reduktion der Polymerisationsspannung (und somit von Schmelzrissen) bei großen Kavitäten, der okklusalen Abrasionsresistenz und der besseren Glanzbeständigkeit.